Seit knapp 3 Monaten verzichte ich auf Skype und Google Reader.
Die Gründe bei Skype sind einfach: Mit Google Chat/Jabber (wofür ich Adium nutze) erreiche ich die Mehrheit meines Umfelds, für den Rest gibt es den Facebook Chat. Chats mit geschäftlichen Kontakten versuche ich möglichst generell zu vermeiden und möchte/muss ich mit jemanden eine Video-Konferenz machen so setzt sich immer mehr Google Hangout durch. Ich wurde auch schon lange nicht mehr nach meinem Skype Account gefragt.
Skype, als Produkt an sich, fühlte sich für mich schon lange als Fremdkörper im OS (sowohl bei Windows als auch bei OSX) an. Als Produkt für simplen und schnellen Kommunikationsaustausch stellt es das totale Gegenteil für mich dar: Fett, behäbig und immer "im Weg".
Bei Google Reader war es ein schleichender Prozess. Ich habe nach und nach immer seltener reingeschaut und es irgendwann einfach vergessen. Darauf versuchte ich ein Experiment: 4 Wochen bewusst auf RSS Feeds verzichten. Anfangs war ich unsicher ob ich dadurch nicht etliches verpasse, nicht mehr up-to-date bin, etc.
Bis auf ein paar Nischenblogs ist - gefühlt - nicht viel auf der Strecke geblieben und mittlerweile sind es 3 Monate.
Meine Informationen bekomme ich zum Großteil über Twitter sowie mit Abstrichen Rivva, Techmeme, Yammer und Google Alerts. Auf Facebook und Google+ lese ich generell sehr wenig. Die für mich relevantesten Webseiten besuche ich mehrmals pro Woche und überfliege dort die Headlines. Auf wichtige Artikel werde ich eh durch Twitter oder Kollegen aufmerksam gemacht.
Fazit zum Google Reader Experiment: mindestens 30 Minuten pro Tag gewonnen, weniger Rauschen und kein spürbarer Qualitätsverlust.
Write a comment
Martin Thielecke (Sunday, 01 April 2012 17:12)
Den Verzicht auf Skype habe ich schon vor 3 Jahren begonnen. Anfangs wurde ich staendig danach gefragt, warum ich denn nicht per Skype verfuegbar waere und auch heute kommt noch einmal im Monat die Nachfrage, aber wie du schon sagtest: Es fuehlt sich wie ein Fremdkoerper an. Und meinen Kunden sage ich staendig, dass mir Spyware nicht auf die Platte kommt ;)
Den Verzicht auf Google Reader finde ich interessant. Mal abgesehen davon, dass ich tatsaechlich nachher mal anfangen koennte, alle Feeds zu entfernen, denen ich auf Google+ eh schon folge und ich sie deshalb eh sehe, habe ich eher das Gefuehl, dass mir die nicht-deutschen Informationen floeten gehen. Wenn der typische Amerikaner seinen Blogpost bei Twitter/FB/G+ postet, schlafen wir hier in D und nicht jeder interessante Post wird auch staendig reshared.
Durch den Information Overflow meide ich zurzeit auch Twitter mehr oder minder strikt, da die wichtigen Infos zwischen dem allgemeinen Geplauder untergehen.
Und da die Infos fuer mich als Coder ueberwiegend in Randgruppenblogs zu finden sind, werde ich wahrscheinlich den Google Reader noch lange behalten (wenn auch mit abgespecktem Feed-Spektrum).
Aber es ist mal sehr interessant, diese Begruendung von dir zu lesen. Danke fuer den Post.
Malte Goesche (Sunday, 01 April 2012 20:20)
Ich habe zum Jahreswechsel 80%+ meiner Feeds entfernt. Seitdem brauche ich ca. 10-15 jeden Tag dafür. Drauf verzichten geht wegen bestimmter Downloadseiten bei mir nicht.
Skype ist bei mir nicht wegzudenken, da in Asien und USA Standard. Ansonsten eher GoTo Meeting als Google Hangouts. Letzteres könnte ich aber mal wieder versuchen.